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Wissenswertes

Den Farbkreis kennenlernen

Wer beruflich mit Design, Mode oder Kunst zu tun hat, dem ist er schon oft begegnet - der Farbkreis. Aber selbst, wenn sich dein Job nicht um die Welt der Farbtheorien dreht, kann es auch für dich total spannend sein, dich einmal ganz intensiv mit dem Thema Farbenlehre zu beschäftigen. Zu wissen, was es mit den einzelnen Farben auf sich hat, wie sie sich zusammensetzen und welche Töne besonders gut miteinander harmonieren, kann dir eine große Hilfe bei der Zusammenstellung deiner bestehenden Garderobe oder aber beim Kauf eines neuen Accessoires sein. Damit du endlich weißt, ob du deinen gelben Schal tatsächlich zur violetten Bluse tragen darfst oder lieber mal wieder deinen Kleiderschrank ausmisten solltest, haben wir hier ein paar praktische Informationen für dich zusammengestellt.

Was ist der Farbkreis?

Wenn du im Kunstunterricht gut aufgepasst hast, wirst du dich bestimmt daran erinnern, mit dem Tuschkasten Felder ausgemalt zu haben, die in einem Kreis angeordnet waren. Das war der Farbkreis. Dieser ist eines von mehreren Erklärungsmodellen in Farbenlehre und Kunst, das wissenschaftlich versucht, die unendliche Anzahl von Farben möglichst anschaulich in ein System zu ordnen und in Beziehung zu setzen. Aufgrund seiner Reduzierung auf einige wesentliche Farben und seiner vereinfachten Darstellung ist der Farbkreis nach Itten, wie du ihn aus der Schule kennst, das wohl bekannteste Ordnungssystem. Es erklärt sehr bildhaft, wie sich Farben mischen, wie sie sich zueinander verhalten und vor allem, welche Kombination unser Auge als besonders harmonisch empfindet.

Farbkreis nach Johannes Itten

Farbkreis nach Itten?

Johannes Itten war ein Maler und Kunstpädagoge, der in den frühen 1920er Jahren am Weimarer Bauhaus seine eigens entwickelten Farbtheorien lehrte. In diesen ging er insbesondere der Frage nach, wie Farben entstehen, welche Farben miteinander harmonieren oder kontrahieren und nicht zuletzt, welche Wirkung unterschiedliche Farbkombinationen auf das menschliche Empfinden haben. Zentrales Element seiner Farbenlehre ist dabei der bis heute viel zitierte Farbkreis, der aus insgesamt zwölf Farben unterschiedlicher Ordnung besteht. Die Lage dieser zwölf Farben verrät zum einen, ob es sich um Farben erster, zweiter oder dritter Ordnung handelt und zum anderen, welche Farben - beispielsweise in einem Gemälde oder bei deiner Home Office Kleidung - kombiniert werden sollten, um einen fürs Auge ästhetischen Effekt zu erzeugen.

Grundfarben im Überblick

Menschen können über 2 Millionen Farbtöne wahrnehmen. Das ist eine ganze Menge. Verständlich, dass Itten nicht alle Farben, die es gibt, in seinem Ordnungssystem abbilden konnte. Vielmehr ging es ihm um das Verständnis seiner Kernaussagen. So legte Itten in seinem Farbkreis zunächst einmal die Grundfarben an. Diese drei Grundfarben findest du sowohl in der Mitte als auch im äußeren Ring des Kreises. Sie bilden die Basis für alle anderen Farben. So können aus den drei Grundfarben, auch Primärfarben genannt, theoretisch alle weiteren Farbtöne erzeugt werden. Aber, wie heißen die Grundfarben noch gleich? Richtig: Die Farben der ersten Ordnung sind Blau, Rot und Gelb.

Tuben mit den Grundfarben Blau, Rot und Gelb

Sekundärfarben

Neben den Primärfarben findest du im Kreis außerdem die Farben zweiter Ordnung, die sogenannten Sekundärfarben. Vielleicht kannst du dich sogar an ihre Namen erinnern. Sie heißen Grün, Orange und Violett.

Grün, Orange und Violett

Warum sind ausgerechnet diese drei Farben Sekundärfarben? Die Antwort darauf verrät dir der Farbkreis. Violett zum Beispiel liegt im Innern des Kreises an der Schnittstelle von Rot und Blau. Darüber hinaus findest du die Sekundärfarbe auch im äußeren Ring, wo sie wiederum genau in der Mitte der Primärfarben Rot und Blau liegt. Diese Anordnung bedeutet: Wenn du Rot und Blau in gleichem Verhältnis mischst, entsteht Violett.

Mischverhältnis Sekundärfarben

An den Positionen von Orange und Grün kannst du dasselbe Prinzip ablesen: Wenn du also Gelb mit Rot zu gleichen Teilen zusammenfügst, bekommst du Orange, mischst du Gelb mit Blau im Verhältnis eins zu eins, erhältst du Grün. Eine Sekundärfarbe ist also immer das Ergebnis aus je zwei der drei Primärfarben.

Tertiärfarben

Primär- und Sekundärfarben kennst du nun bereits - aber was sind denn jetzt Tertiärfarben? Auch hier hilft dir zum besseren Verständnis ein Blick auf Ittens Farbkreis. So wie sich Sekundärfarben aus zwei Primärfarben ergeben, entstehen Tertiärfarben aus der Mischung jeweils einer Sekundärfarbe und einer Primärfarbe. Dargestellt wird dies im äußeren Ring. Hier liegt beispielsweise zwischen der Primärfarbe Gelb und der Sekundärfarbe Grün ein Farbton, den man Gelb-Grün nennt. Gelb-Grün ist damit eine von insgesamt sechs Tertiärfarben. Die anderen fünf lauten: Gelb-Orange, Rot-Orange, Rot-Violett, Blau-Violett und Blau-Grün. Praktisch an den Namen der Tertiärfarben ist, dass sie damit verraten, wer sozusagen ihre Eltern sind.

Komplementärfarben

Hast du dich schon einmal gefragt, warum einige Farben gut zueinander passen, während sich andere regelrecht beißen? Johannes Itten hat sich mit Fragen rund um den Themenbereich Farbpsychologie sein Leben lang beschäftigt. Seine Antwort zur Farbharmonie hat er schließlich im Farbkreis abgebildet.

Farbharmonie nach Itten

Um Ittens Erklärungsmodell besser nachvollziehen zu können, solltest du vorab wissen: Was sind Komplementärfarben? Komplementärfarben sind stets die beiden Farben, die sich im Kreis exakt gegenüberliegen. Wenn du beispielsweise von der Primärfarbe Gelb ausgehst und eine Gerade ziehst, landest du auf der gegenüberliegenden Seite bei der Sekundärfarbe Violett. Somit bilden Gelb und Violett ein Paar. Weitere Komplementär Paare sind Rot und Grün, Blau und Orange, Rot-Violett und Gelb-Grün usw..

Komplementär

Komplementärfarben werden auch Kontrastfarben genannt, weil sich die beiden Farben eines komplementären Paares aufgrund ihrer maximalen Entfernung im Farbkreis am stärksten voneinander unterscheiden. Einen größeren Unterschied zwischen zwei Farben könnte es darum einerseits nicht geben. Andererseits führt gerade dieser Unterschied dazu, dass die beiden Farben zusammen wiederum eine perfekte Einheit bilden. Komplementär bedeutet somit "das andere ergänzend". Für das menschliche Auge ergänzen sich komplementäre Farben zu einem neutralen Grau. Und das empfinden wir dann unterbewusst als ganz besonders harmonisch. 

Frau in gelber Hose sitzt vor violetter Wand

Kleidung farblich hervorheben

Farbliche Akzente setzen

Möchtest du farbliche Akzente setzen, dich dabei aber nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, eignen sich Kombinationen aus einer Farbfamilie. Diese wirken besonders harmonisch. Eine Farbfamilie ist dabei immer eine kleine Gruppe von Farben, die im Farbkreis nebeneinander liegen. Wenn du also zwei, drei beieinanderliegende Farben zu einem Look zusammenstellst, liegst du damit garantiert goldrichtig. Ein Blau-Grün zum Beispiel harmoniert somit sowohl mit Blau als auch mit Grün. Gerne darfst du alle drei Farben miteinander kombinieren.

Pastelltöne

Im Farbkreis nicht zu sehen, aber immer eine tolle Kombinationsmöglichkeit sind Pastelltöne. So kannst du zu einer roten Bluse hervorragend ein rosa Tuch tragen, unter einem dunkelblauen Blazer ein himmelblaues Shirt oder eine Kette in knalligem Gelb zu einem zitronengelben Pullover.

Ton in Ton kleiden

Entscheidest du dich für einen Kleidungsstil Ton in Ton, gilt es auf Details zu achten, denn es ist gar nicht so einfach, Kleidung in genau dem gleichen Farbton zu finden. Passende Farben für monochrome Outfits findest du auch hier im Bereich der getrübten Töne, sprich bei den Pastellfarben.

Kombination mit Pastellfarben

Entscheide dich zunächst für einen beliebigen Farbton. Wir schlagen eine Bluse in der trendigen Sekundärfarbe Violett vor. Um dieses Kleidungsstück nun gleichfarbig zu kombinieren, darfst du deinen gewählten Farbton an sich nicht verändern, ihn also nicht mit anderen Farbtönen aus dem Farbkreis mischen. Du darfst ihn aber lauter und leiser drehen, anders gesagt - Weiß oder Schwarz hinzugeben. Interessiert du dich für die Modestile von Sternzeichen, könntest du als Fische-Geborene deine violette Bluse mit einem schwarz-violetten Rock und einer weiß-violetten Kette kombinieren.

Drei Frauen gekleidet in Pastellfarben

Colour-Blocking

Wenn du bunte Outfits liebst, ist der Colour-Blocking-Trend genau dein Ding: Als Faustregel gilt, dass du dabei maximal drei verschiedene Farben miteinander kombinieren solltest. Für eine gelungene Farbkombination kannst du auch hier wieder auf den Farbkreis schauen. So funktionieren Komplementärfarben zum Beispiel immer super zusammen. Eine farbintensive und dennoch harmonische Optik kreierst du mit Komplementär Paaren wie Rot und Grün, Blau und Orange oder Gelb und Violett.

Farbenfroh gekleidet

Wenn du farblich noch mutiger bist, kannst du sogar drei unterschiedliche Farben zu einem Look zusammenstellen. Welche das sein könnten, siehst du, wenn du ein gleichwinkliges Dreieck in der Mitte des Farbkreises anlegst. Die drei Spitzen, auf die es zeigt, bilden nämlich ebenfalls eine komplementäre Farbharmonie. Wie wäre es also mit einer Damenjeans in Blau, einem Gürtel in Gelb und einem Pullover in Rot?

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